Konkurrenzdenken schafft Frust


 Hatori    01.10.2020 - 06:00
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Schau nicht, wie gut andere sind, schau nur auf Dich selbst.

„Oh man, der kann das viel besser als ich, so gut werde ich nie.“
Diesen negativen Glaubenssatz höre ich oft. Und genau diese Schüler sind es, die irgendwann frustriert aufgeben. Das wäre nicht notwendig, wenn sie diesen Satz auflösen würden.

Im Leben geht es nie um die anderen, es geht immer nur um Dich selbst. Sobald Du das verstanden hast, wird vieles leichter. Deine Fähigkeiten werden sich immer noch nicht schneller verbessern, nur jetzt wirst Du selbst Deinen eigenen Fortschritt sehen und Dir zu dem gratulieren, was Du heute kannst, was gestern noch nicht ging. Und irgendwann wirst Du feststellen, dass die Leute, die Du so „bewundert“ hast, nicht mehr voran kommen, Du dagegen schon. Woran liegt das?

Du hast Dich von der Idee, besser sein zu wollen als andere, gelöst. Du gehst in Deinem eigenen Tempo, lernst so, wie Dein Kopf und Dein Körper es zulassen. Und Dein Kopf und Dein Körper danken es Dir, indem sie das, was Du ihnen erklärst, nicht nur aufnehmen sondern auch auf der biologisch abbaubaren Festplatte - auch Gehirn genannt – abspeichern.

Und die „Anderen“? Sie lernen nicht schneller, sie können nur besser nachmachen. Lernen braucht Zeit, im Schnelldurchgang kann man zwar etwas aufnehmen, aber weder verstehen noch abspeichern. Unsern Gehirn hat eine begrenzte Aufnahmekapazität, zumindest der Teil, der für das Bewusstsein zuständig ist. Und diese „Anderen“ nutzen oft nur diesen Teil des Gehirns. Du dagegen machst etwas solange, bis Du es verstanden hast und sobald Du es verstanden hast, wird Dein Gehirn das Gelernte dort abspeichern, wo Du es dauerhaft behalten wirst - im zugänglichen Teil des Unterbewusstseins. Und dann gehst Du zum nächsten Punkt, mit dem machst Du wieder genau dasselbe. Wenn Du diese zweite Fertigkeit gespeichert hast, haben andere vielleicht schon zehn Dinge gemacht. Doch wenn Du genau hinsiehst, wirst Du feststellen, dass sie es rein körperlich machen, mechanisch wie Roboter. Und was machen Roboter? Hm, ja, so gut wie alles, was ihnen über Nullen und Einsen beigebracht hat. Aber haben sie verstanden, was sie tun? Nein, denn ihnen fehlt das, was uns Menschen so gut macht - logisches Denken, Erfahrungen machen und diese Erfahrungen auswerten. Bring dem Roboter bei, immer wieder gegen eine Wand zu laufen, er wird es tun. Wir Menschen werden zu der Erkenntnis kommen, dass es keinen Sinn macht, das zu tun und letztendlich werden wir um die Wand herumgehen oder einfach die Tür benutzen.

So läuft es auch im Training, wir sollten lernen, die Tür zu benutzen und nicht durch die Wand zu wollen. Dazu gehört eben auch, sich nicht von den „Anderen“ leiten zu lassen. Das bedeutet sogar möglicherweise dem Lehrer zu widersprechen, wenn er immer wieder darauf besteht, etwas in ganz bestimmten Abfolgen auf immer dieselbe Art und Weise zu tun. Ein guter Lehrer wird das allerdings nicht tun, er wird viel eher Deine Möglichkeiten erkennen und Dir dann helfen, diese Möglichkeiten auszuschöpfen, damit Du das Ziel erreichen kannst. Er wird nicht darauf bestehen, dass Du genau den Weg gehst, den er gegangen ist, er wird Dir helfen, Deinen eigenen Weg zu finden. Dennoch wird er darauf bestehen, dass Du manche Dinge eben genauso machst, wie er sie zeigt. Manchmal wirst Du erst Jahre später verstehen, warum er das tut. Er hat Gründe, die sich Dir nicht immer sofort erschließen. Wenn Du es dann verstanden hast, kannst Du dazu übergehen, sie anzupassen.
Und wenn Dein Weg langsamer ist als der von „Anderen“ … ja und? Solange Du gehst, spielt es doch keine Rolle, wie schnell Du bist, wichtig ist nur, nicht stehen zu bleiben.

Lass Dich also nicht davon beeinflussen, wie schnell andere sind, vielleicht sind sie zu schnell und stolpern schon beim ersten Hindernis, nein, geh Deinen Weg in Deinem Tempo. Du hast keine Konkurrenz und damit auch keinen Frust. Richte den Blick auf Dein Ziel und gehe Deinen Weg, alles andere und alle „Anderen“ sind nur Randerscheinungen, die man zur Kenntnis nimmt, mehr aber auch nicht.
Kurz gesagt: Vergleich Dich nie mit anderen Menschen - Du bist als Unikat gedacht und gemacht.

… mal drüber nachdenken.