Aktuelle Trainingszeiten ab 13.10.2023
Dienstag - 19.00-20.45 Uhr
Freitag - 19.00-20.45 Uhr
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Wir sind Mitglied in der MAA-I
Brauchen wir die? Wozu sind die gut?
Schauen wir uns die Definition von „Tradition“ an:
„Tradition ist die Weitergabe von Bräuchen, Werten, Wissen und / oder Verhaltensweisen über Generationen hinweg, die eine Gemeinschaft oder Kultur prägen.“
Mit anderen Worten, über die Traditionen definiert sich ein Volk bzw. eine Volksgruppe. Viele Völker haben gleiche oder sehr ähnliche Traditionen, andere dagegen völlig abweichende und sogar gegensätzliche.
Deutschland hat viele Traditionen, die die kulturelle Identität stärken, Gemeinschaft fördern und historische Ereignisse bewahren sollen.
Weihnachten & Advent
Zweck: Besinnlichkeit, Familienzusammenhalt, christliche Werte
Traditionen: Adventskranz, Nikolaus, Weihnachtsmärkte, Heiligabend mit Geschenken
Wenn man nun den Weihnachtsmarkt nicht mehr Weihnachtsmarkt nennen darf, weil diese Bezeichnung eine nicht-christliche Tradition provozieren könnte, dann gibt man allein schon damit einen Teil seiner Identität auf.
Karneval / Fasching
Zweck: Fröhlichkeit, gesellschaftliche Rollen umkehren, Winter vertreiben
Traditionen: Kostüme, Umzüge, Büttenreden, ausgelassene Feiern
Wenn man vor lauter Sicherheitsmaßnahmen keinen Karneval mehr feiern kann, gibt man auch hier seine Identität auf und kapituliert vor anderen, fremden Traditionen. Dazu kommt, dass viele Menschen den Ursprung von Karneval gar nicht mehr auf dem Schirm haben. Ich werde den an dieser Stelle auch nicht erklären, Ihr habt alle selbst ein Gehirn und könnt Google oder ChatGPT bedienen.
Ostern
Zweck: Feier der Auferstehung Christi, Frühlingsbeginn
Traditionen: Ostereier suchen, Osterfeuer, Osterlamm, Kirchenbesuche
Ja, ich kenne das noch, dass man zu Ostern eben Ostereier gesucht oder gerollt hat. Heute scheint es oft so, dass Ostern nach Weihnachten zur zweiten Geschenkorgie verkommen ist ohne jeglichen Bezug auf den Ursprung. Der liegt übrigens nicht im Christentum sondern ist viel weiter im germanischen / nordischen Glauben zurück verfolgbar. Osterfeuer gibt es kaum noch, weil Berge von Vorschriften es immer weiter eingrenzen und sich viele Gemeinden dann sagen, es lohnt sich nicht. Und der staatliche Eingriff gegen die Osterfeuer ist schon wieder in Vorbereitung. Uns wird erzählt, die Waldbrandgefahr wäre jetzt schon extrem hoch, dabei sind die Wälder nass wie lange nicht.
Martinstag (11. November)
Zweck: Gedenken an den heiligen Martin, Solidarität mit Armen
Traditionen: Laternenumzüge, Martinsgans, Teilen von Weckmännern
Ok, Solidarität mit den Armen sollte man das ganze Jahr praktizieren, genauso wie man sich das ganze Jahr um die Frau und die Mutter kümmern sollte, es schadet aber auch nicht, wenn es einen solchen Tag gibt. Aber auch hier wird es immer weniger, nicht, weil die Menschen es nicht feiern wollen, sondern weil sie es sich aus lauter Angst vor einer fremden Kultur nicht mehr trauen. Dasselbe mit der nächsten Tradition, die ich als Kind und Jugendlicher geliebt habe und der ich heute noch, wenn sich die Gelegenheit ergibt, nachgehe.
Maibaum & Tanz in den Mai (30. April – 1. Mai)
Zweck: Frühlingsbeginn, Gemeinschaftssinn
Traditionen: Maibaum aufstellen, Volkstänze, Walpurgisnacht-Feuer
Wenn ein Volk seine Traditionen aufgibt, kann das verschiedene Folgen haben und keine davon gefällt mir.
Verlust der kulturellen Identität
Traditionen prägen das Selbstverständnis eines Volkes. Ohne sie wird die Verbundenheit mit der eigenen Geschichte schwinden.
Schwächung des Gemeinschaftsgefühls
Feste, Rituale und Bräuche bringen Menschen zusammen. Ohne sie wird der soziale Zusammenhalt leiden.
Vergessen von Werten und Wissen
Traditionen bewahren oft über Generationen hinweg ethische Prinzipien, Handwerkskunst oder Lebensweisen. Ihr Verlust bedeutet, dass wertvolles Wissen verloren gehen kann.
Anfälligkeit für Fremdeinflüsse
Ohne eigene Traditionen können fremde Kulturen leichter bestehende Strukturen ersetzen, was direkt zu Identitätskonflikten führt.
Orientierungslosigkeit
Viele Traditionen geben Halt und eine feste Struktur im Leben. Ihr Verlust kann zu Unsicherheit oder Entfremdung führen.
Letztlich hängt es davon ab, welche Traditionen aufgegeben werden und ob an ihrer Stelle neue, sinnvolle Rituale entstehen. Ein völliger Traditionsverlust wird jedoch unweigerlich zu gesellschaftlicher Entwurzelung führen.
Das zwangsweise Vermischen von Traditionen aus gegensätzlichen Kulturen kann verschiedene und sehr oft problematische Folgen haben.
Identitätskonflikte
Wenn Traditionen mit völlig unterschiedlichen Werten oder Weltanschauungen erzwungen kombiniert werden, kann das zu Verwirrung und Identitätsverlust führen. Menschen fühlen sich dann weder der einen noch der anderen Kultur wirklich zugehörig.
Oberflächliche oder bedeutungslose Bräuche
Traditionen haben oft tiefere symbolische oder religiöse Bedeutungen. Werden sie zwangsweise vermischt, können sie an Bedeutung verlieren oder zu bloßen Events ohne Tiefe verkommen.
Widerstand & soziale Spannungen
Viele Menschen hängen emotional an ihren Traditionen. Werden diese zwangsweise verändert oder mit fremden Bräuchen vermischt, kann das zu Ablehnung, Unmut oder sogar Konflikten führen.
Kulturverlust
Wenn eine Kultur ihre Traditionen nicht mehr in ihrer ursprünglichen Form leben kann, könnte sie langfristig verschwinden oder verwässert werden. Besonders kleinere, traditionelle Gemeinschaften können darunter leiden.
Missverständnisse & Fehlinterpretationen
Unterschiedliche Traditionen beruhen oft auf verschiedenen Wertesystemen. Werden sie ohne Rücksicht kombiniert, können Fehlinterpretationen entstehen, die Missverständnisse oder gar Respektlosigkeit fördern.
Erzwungene Anpassung statt natürlicher Entwicklung
Kulturen und Traditionen entwickeln sich natürlich weiter. Wenn sie aber künstlich oder mit Zwang vermischt werden, fehlt die organische Anpassung, die für ein harmonisches Zusammenleben nötig ist.
Fazit
Traditionen können sich natürlich vermischen und bereichern, wenn dies freiwillig und respektvoll geschieht. Wird die Vermischung jedoch erzwungen, kann das zu kulturellem Identitätsverlust, Widerstand und gesellschaftlichen Spannungen führen.
Der folgende Spruch wird oft dem deutschen Schriftsteller und Theologen Jean Jaurès oder dem österreichischen Komponisten Joseph Haydn zugeschrieben, jedoch gibt es keine gesicherten Belege dafür.
„Tradition ist wie eine Laterne. Der Dumme hält sich an ihr fest, dem Klugen leuchtet sie den Weg.“
Traditionen sollen als Orientierungshilfe dienen, aber nicht starr festgehalten werden – kluge Menschen nutzen sie als Wegweiser, anstatt sich von ihnen einschränken zu lassen. Verschwinden die Traditionen … nun ja, dann ist die Orientierung verloren.
Weiter möchte ich jetzt gar nicht gehen, die Schlussfolgerungen aus den genannten Fakten zu ziehen, überlasse ich Euch.
Wie ich immer sage … einfach mal drüber nachdenken …
Wenn Ihr Quellen sucht, die Euch beim Nachdenken helfen, dann hätte ich hier ein paar:
1. Wissenschaftliche Literatur & Forschung
- Soziologie & Anthropologie: Studien über Kultur, Bräuche und gesellschaftliche Entwicklungen (z. B. Werke von Emile Durkheim, Max Weber, Clifford Geertz).
- Ethnologie: Untersuchungen zu Ritualen und Bräuchen verschiedener Völker.
2. Historische Quellen
- Geschichtsbücher & Chroniken: Beschreibungen von Traditionen in unterschiedlichen Epochen.
- Volkskundliche Sammlungen: Werke über Mythen, Bräuche und Feste (z. B. die Gebrüder Grimm und ihre volkskundlichen Studien).
3. Religiöse & kulturelle Schriften
- Bibel, Koran, Talmud, Veden: Viele Traditionen haben religiöse Ursprünge.
- Heimatkunde & regionale Überlieferungen: Volkslieder, Märchen und Sagen.
4. Lexika & Enzyklopädien
- Brockhaus, Duden, Encyclopaedia Britannica: Fundierte Definitionen und Erklärungen.
5. Aktuelle Forschungen & Online-Quellen
- Universitätsveröffentlichungen & Fachzeitschriften (z. B. „Zeitschrift für Volkskunde“).
- Kulturelle Institutionen & Museen (z. B. Deutsches Historisches Museum).